17. März 2017
Die Jahresrechnung 2016 schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 1,14 Mio. Franken ab. Budgetiert war ein Minus von 0,89 Mio. Franken. Die Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen liegen mit 2,88 Mio. Franken um 1,38 Mio. Franken tiefer als budgetiert. Bei einem Selbstfinanzierungsgrad von 76% konnten die Investitionen 2016 nur teilweise aus selbst erwirtschafteten Mitteln finanziert werden. Das Eigenkapital vermindert sich um den Aufwandüberschuss und dem Verlust aus der Neubewertung der Finanzliegenschaften auf neu 31,08 Mio. Franken.
Laufende Rechnung
Sowohl der bereinigte Aufwand (+ 2,6%) als auch der bereinigte Ertrag (+ 2,4%) liegen leicht über den Budgetzahlen. Die hohen Mehrkosten bei der "Bildung" mit 0,60 Mio. Franken konnten durch Minderkosten beim "Rechtsschutz und Sicherheit" und der "Sozialen Wohlfahrt" nur teilweise kompensiert werden. Bei den Steuern sind die Mindereinnahmen bei den jährlich wiederkehrenden Steuern durch höhere einmalige Erträge bei der Grundstückbesteuerung aufgefangen worden.

Die Gemeindebetriebe "Abwasser" und "Abfall" weisen Ertragsüberschüsse aus und haben besser als budgetiert abgeschlossen. Beim "Wasser" wurde ein ausgeglichenes Resultat erzielt.

Investitionsrechnung
Bei Ausgaben von 3,42 Mio. Franken und Einnahmen von 0,54 Mio. Franken betragen die Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen 2,88 Mio. Franken, wovon 0,67 Mio. Franken durch die Gemeindebetriebe ausgelöst wurden. Die Investitionen konnten betragsmässig zu 68% umgesetzt werden. Grössere Investitionen sind für die Sanierung des Quellwasserpumpwerks Albis (Teil / 0,38 Mio. Franken), den Ersatzbau des Garderobengebäudes Sihlmatte (Teil / 0,52 Mio. Franken), die Sanierung der Wildenbühlstrasse inkl. Wasser- und Kanalisationsleitung, Abschnitt Eich- bis Sihlwaldstrasse (Teil / 0,60 Mio. Franken), den Heizungsersatz der Schuleinheiten Im Widmer, Vorder Zelg inkl. Werkgebäude und MFH Heuackerstrasse 3 (Teil / 0,35 Mio. Franken) und dem Wärmeverbund Schwerzi, 3. Etappe (0,29 Mio. Franken) getätigt worden. Bei den Sachwertanlagen des Finanzvermögens ist der nicht budgetierte Kauf der Liegenschaft Neue Dorfstrasse 12 für 2,89 Mio. Franken zu verzeichnen.

Bestandesrechnung
Das Eigenkapital hat sich durch den Aufwandüberschuss von 1,14 Mio. Franken und dem kleinen Verlust aus der Neubewertung der Liegenschaften im Finanzvermögen auf 31,08 Mio. Franken reduziert. Das Nettovermögen pro Einwohner liegt neu bei Fr. 1'059 (Vorjahr Fr. 1'156).

Geldflussrechnung
Aus der betrieblichen Tätigkeit konnten 0,69 Mio. Franken flüssige Mittel erwirtschaftet werden. Für die Investitionstätigkeit wurden 6,04 Mio. Franken beansprucht. Dies ergibt, nach Aufnahme von langfristigen Schulden im Umfang von 4,80 Mio. Franken, für das Jahr 2016 einen Geldabfluss von 0,55 Mio. Franken.

Schlussbemerkungen
Im Vergleich zum Voranschlag hat die Rechnung 2016 um 0,25 Mio. Franken schlechter abgeschlossen. Gegenüber der Hochrechnung von Ende November 2016 hat sich das Ergebnis um 0,26 Mio. verbessert. Auch mit der relativ kleinen Abweichung zum Voranschlag bleibt das Problem des strukturellen Defizits bestehen. An den Beispielen der Aufwandsteigerungen 2016 beim Lohnaufwand der Lehrkräfte, den Zusatzleistungen, den Sonderschulen und der Pflegefinanzierung zeigt sich einmal mehr, dass die Gemeinde immer wieder mit kaum voraussehbaren Kostensprünge konfrontiert ist. Diese nur beschränkt beeinflussbaren Mehrkosten konnten mit tieferen Ausgaben im Bereich der wirtschaftlichen Hilfe, den Abschreibungen und einer Teil-Rückstellungsauflösung für die Sanierungsbeiträge an die Pensionskasse nur teilweise abgefedert werden. Die Erreichung der budgetierten Steuereinnahmen kommt nur durch die höheren Eingänge bei der Grundstückgewinnbesteuerung zustande. Trotzdem dürfte dies den positiven Nebeneffekt haben, dass die auf der Basis der Steuereingänge 2016 berechneten Finanzausgleichszahlungen für das Jahr 2018 bedeutend höher ausfallen werden. Bis auf die ungenügende Selbstfinanzierung und den Verzicht auf die Umsetzung einer Bereichsschwerpunktprüfung konnten die finanzpolitischen Zielsetzungen zum grössten Teil erreicht werden.

Die letzten Jahre haben aufgezeigt, dass der gewünschte Wachstumsschub bei den wiederkehrenden Steuereinnahmen ausgeblieben ist. Nachdem es mit den Entlastungsprogrammen "Sparmassnahmenpaket 2014plus" und "Entlastungspotenzial" nicht gelungen ist, eine ausgeglichene Rechnung zu erzielen, musste der Steuerfuss in den Jahren 2016 und 2017 um total fünf Steuerprozente angehoben werden. Im Hinblick auf die Budgetierung 2018 wird sich weisen, ob diese Massnahmen genügen werden, damit mit einem tendenziell höheren Zuschuss aus dem Finanzausgleich und dem immer wieder neuen, nur bedingt zu steuernden Ausgabenwachstum in verschiedenen Bereichen der mittelfristige Ausgleich der Laufenden Rechnung gelingen wird. Mit der ab dem Jahr 2019 geltenden neuen Rechnungslegungsnorm HRM2 kann davon ausgegangen werden, dass durch die neuen Bewertungsvorgaben sich die Vermögenslage der Gemeinde tendenziell verbessern dürfte. Bezüglich einer genügenden Eigenfinanzierung wird auch das neue Rechnungsmodell keinen Einfluss haben.

Aufgrund der aufgebauten Substanz steht der Finanzhaushalt von Langnau am Albis weiterhin auf einer soliden Basis. Unter Berücksichtigung der begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen und der finanzpolitischen Zielsetzungen ist der Gemeinderat weiterhin stark gefordert, bei der Erfüllung der Gemeindeaufgaben – inkl. der Investitionen - den Anspruch zum Ausgleich der Jahresrechnung und der Erzielung einer genügenden Eigenfinanzierung im Fokus zu haben.

Weitere Einzelheiten
Weitere Einzelheiten zur Jahresrechnung 2016 können der Gemeindeversammlungs-Weisung entnommen werden. Sie ist zusammen mit den Eckdaten der Jahresrechnung 2016 auf der Gemeindehomepage aufgeschaltet.

Ansprechperson Vorstand Finanzen und Steuern, Reto Grau

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