11. Juni 2015
Alle Geschäfte sind genehmigt worden.
Eröffnet wurde die Gemeindeversammlung mit verschiedenen musikalischen Beiträgen des Musikvereins Langnau am Albis. 195 Stimmberechtigte haben zwischen 20.00 und 21.25 Uhr folgende Geschäfte behandelt bzw. Beschlüsse gefasst: 1) Rechnung 2014 Die Jahresrechnung 2014 wurde genehmigt. 2) Zweckverband für Sonderschulung im Bezirk Horgen "HPS Waidhöchi, Heilpädagogische Schule Horgen"  - Teilrevision der Verbandsstatuten Die Teilrevision wurde genehmigt. 3) Sanierung Wohnung Birkenstrasse Das Sanierungsprojekt wurde genehmigt und der Objektkredit von Fr. 373'000.- erteilt. 4) Neue Zivilschutzorganisation im Bezirk Horgen Der Bildung des Zweckverbandes Zivilschutz Zimmerberg (ZVZZ) wurde zugestimmt. 5) Kreditbewilligung Wärmeverbund Schwerzi Etappe 3 Das Projekt wurde genehmigt und der Rahmenkredit von Fr. 1'488'000.- für die Jahre 2015-2020 erteilt. 6) Ersatzbau Garderobengebäude FCL Sihlmatte Für den Ersatzbau des Gardroben/Klubhauses wurde ein Investitionsbeitrag von Fr. 1'053'000.- bewilligt (Erhöhung um Fr. 321'500.- gegenüber bereits bewilligtem Kredit). Die Darlehensgewährung an den Fussballclub wurde genehmigt. Bericht in der Zürichsee-Zeitung vom 12. Juni 2015:[h2]"Geld für Klubhaus ist gesprochen[/h2]

Langnau Die Stimmbürger genehmigten an der gestrigen Gemeindeversammlung den Zusatzkredit für ein Garderobenund Klubgebäude für den FC Langnau. Weil die teurere Variante gewählt wurde, ist der Fussballklub nun gefordert.

 

Der Fussballclub Langnau hatte mobilisiert. Nötig wäre es nicht gewesen. Denn der Zusatzkredit für den Ersatzbau des Garderoben- und Klubhauses des FC Langnau, über den die Stimmberechtigten am Donnerstag an der Gemeindeversammlung zu befinden hatten, wurde einstimmig genehmigt.

Der Langnauer Gemeinderat musste den Zusatzkredit beantragen, weil der im Juni 2007 von den Stimmbürgern bewilligte Betrag von 730 000 Franken nicht ausreicht. Damals existierte kein konkretes Projekt: Die Kostenschätzung ging von Baukosten von rund 600 000 Franken aus. Mit der konkreten Planung stellte der Gemeinderat nun fest, dass der Bau teurer kommt. So sind Kosten für die Erschliessung des Grundstücks nötig, weil das neue Klubhaus an einem anderen Ort zu stehen komme, wie Liegenschaftenvorstand Virgil Keller (FDP) gestern den 195 anwesenden Stimmberechtigten im Schwerzisaal erklärte.

 

Rückzahlbares Darlehen

Zwar waren aus dem Publikum einige kritische Stimmen zu hören. Etwa, warum man nicht schon 2007 ein genaueres Kostenprojekt erstellt habe, sodass der Zusatzkredit gar nicht erst nötig geworden wäre. Auch dass nur der FussballKlub von diesem Millionengebäude profitiere, wurde von einer Stimmbürgerin kritisiert. FC Langnau-Präsident Fredy Münger hielt dem entgegen, dass man nicht nur an den Fussballklub denken dürfe. Vom Platz und vom Klubhaus profitiere die ganze Langnauer Jugend und der Sport. Virgil Keller betonte, dass in der Gemeinde auch andere Vereine unterstützt würden. So könnten diese zum Beispiel Turnhallen oder Übungsräume gratis benützen.

Eine intensivere Diskussion blieb aus. Die Stimmbürger segneten den gemeinderätlichen Vorschlag ab und gewährten dem Fussballklub auch ein verzinsliches, rückzahlbares Darlehen bis maximal 160 000 Franken. Die Laufzeit beträgt maximal 25 Jahre. Dank dieses Mehrbetrags wird das Gebäude nicht im Containersystem gebaut, sondern in herkömmlicher und damit nachhaltigerer Bauweise.DerFCLangnau verpflichtet sich im Gegenzug, als Totalunternehmer aufzutreten und das Kostenrisiko zu tragen.

 

Tiefrote Rechnung

Einstimmig gutgeheissen wurde die Jahresrechnung 2014 – obwohl sie tiefrot ausgefallen ist. Statt des budgetierten Defizits von 320 000 Franken ist es ein Minus von 2,85 Mio. Franken geworden, dies bei einem Gesamtaufwand von 43,7 Mio. Franken. Der Fehlbetrag entspricht rund 13 Steuerprozenten.

Begründet wurde das hohe Defizit von Langnaus Finanzvorstand Reto Grau (FDP) einerseits mit höheren Sozialaufwendungen. Andererseits seien die Steuereinnahmen massiv zurückgegangen. «Die aktuelle Ausgangslage erlaubt es nicht, auf bessere Zeiten zu hoffen», sagte Grau. Deshalb hat der Gemeinderat bereits reagiert und sich ein Sparpaket verordnet, das «Projekt Entlastungspotenzial». Rund 700 000 Franken sollen eingespart werden, sämtliche Kostenpunkte werden durchforstet. Substanz- und Leistungsabbau sowie die Rückstellung von geplanten Investitionen sind möglich. Ebenso wurde bereits eine Erhöhung des Steuerfusses in Aussicht gestellt. Genauere Angaben kann der Gemeinderat zum jetzigen Zeitpunkt noch keinemachen.

 

Für gemeinsamen Zivilschutz

Diskussionslos stimmte der Souverän dem neuen Zweckverband Zivilschutz Zimmerberg zu und genehmigte dessen Statuten. Ebenfalls einstimmig gutgeheissen wurde die Teilrevision der Verbandsstatuten des Zweckverbandes für Sonderschulen im Bezirk Horgen HPS Waidhöchi.

 

Die Stimmberechtigten bewilligten auch einen Kredit für den Wärmeverbund Schwerzi 3. Etappe. Die Holzschnitzelfeuerungsanlage in der Schwerzi-Scheune beliefert neun Gemeindeliegenschaften mit Wärme. Diese Liegenschaften sollen durch Gebäudedämmungen und Erneuerungen der Heiztechnik energetisch saniert werden. Die geplanten Investitionen von 1,49 Mio. Franken will der Gemeinderat in den nächsten fünf Jahren tätigen. Trotz dem einstimmigen Ja gab esvon RPK-Präsident Peter Kälin (FDP) kritische Töne. Er stört sich daran, dass in der Gemeinde eine systematische Zustandsanalyse aller Gemeindeliegenschaften fehle. So könne die Notwendigkeit solcher Sanierungen nicht nachvollzogen werden. In diese Kritik stimmte auch CVP-Präsident Markus Bours mit ein. Liegenschaftenvorstand Virgil Keller versprach, dass der Gemeinderat im nächsten Jahr eine solche Zustandsanalyse aller Gemeindeliegenschaften machen wolle.

 

Der Sanierung des Betriebsgebäudes der Wasserversorgung für 373 000 Franken wurde ebenfalls zugestimmt. Grund für die Sanierung ist der Einzug eines neuen Brunnenmeisters in der Wohnung über dem Betriebsgebäude an der Birkenstrasse. Da in den letzten 20 Jahren nur das Notwendigste an Unterhaltsarbeiten ausgeführt wurde, soll der Mieterwechsel zur umfassenden Sanierung der Liegenschaft genutzt werden.Philipp Kleiser"

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