In den auf dem Albis, im Rengg und dem eigentlichen Dorf nach und nach entstandenen Höfen und Häusern lebte ein kleines Völklein von Bauern und Handwerkern. Für das ehemals sehr ärmliche Bauerndorf brachte erst die einsetzende Industriealisierung anfangs des 19. Jahrhunderts eine allmähliche Verbesserung der Existenzgrundlage. Der bis gegen Mitte dieses Jahrhunderts einzige grössere Fabrikbetrieb unserer Gemeinde, die seit 1829 bestehende Spinnerei Langnau am Albis, bildete in der Blütezeit der Textilindustrie die wichtigste Einnahmequelle unserer Gemeinde. Hier und in benachbarten Textilbetrieben, später aber dank der 1892 eröffneten Sihltalbahn, zur Hauptsache in Zürich, fanden viele Einwohner Beschäftigung.
Nach dem zweiten Weltkrieg, in den späten Vierziger- und im Laufe der Fünfzigerjahre erweiterte sich die Gemeinde allmählich durch grössere Wohnsiedlungen (1950: fast 2'300 Einwohner). Aber erst in den Sechzigerjahren begann eine intensive Bauentwicklung, wie sie auch in den anderen Gemeinden der Agglomeration Zürich zu beobachten war. Jetzt wurde Langnau am Albis mit seiner landschaftlich reizvollen Wohnlage so richtig entdeckt. Die Einwohnerzahl kletterte sprunghaft in die Höhe, sie stieg bis zur Volkszählung 1970 auf rund 4'900 und liegt heute bei knapp 7'500 Einwohnern.

Unsere Gemeinde ist durch innere Verdichtung massvoll gewachsen . Langnau am Albis hat seine Eigenständigkeit bewahrt und ist immer noch ein Dorf. Dank der vielfältigen landschaftliche Schönheiten kann mit Zuversicht in die Zukunft geblickt werden.
Blidor Anfang 20. Jahrhundert