10. März 2022

Kurz und bündig

Die Jahresrechnung schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 1,58 Mio. Franken ab. Damit wurde das budgetierte Minus von 1,15 Mio. Franken deutlich übertroffen. Die bedeutend höheren Einnahmen bei den Steuern und dem Finanzausgleich haben im Wesentlichen zu dem um 2,73 Mio. Franken besseren Ergebnis beigetragen. Die Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen liegen mit 3,40 Mio. Franken um 1,98 Mio. Franken tiefer als budgetiert. Bei einem Selbstfinanzierungsgrad von 143% konnten die Investitionen 2021 aus selbst erwirtschafteten Mitteln finanziert und Schulden abgebaut werden. Das zweckfreie Eigenkapital erhöht sich um den Ertragsüberschuss auf neu 39,87 Mio. Franken.

Stark steigende kantonale Steuerkraft führt zu erfreulichem Abschluss

Noch Ende November 2021 wurde gemäss Hochrechnung von einem Aufwandüberschuss von 1,50 Mio. Franken ausgegangen. Dies vor allem, weil ein gegenüber dem Budget deutlich geringerer Finanzausgleichsbeitrag vorausgesehen wurde. Entgegen diesen Erwartungen kann beim Finanzausgleich mit einem um 2,48 Mio. Franken höheren Beitrag gegenüber der Hochrechnung gerechnet werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich die massgebenden Berechnungsgrundlagen wie die Anzahl Einwohnerinnen und Einwohner sowie das Kantonsmittel der relativen Steuerkraft 2021 zugunsten von Langnau am Albis entwickelt haben. Gemäss der Schätzung des Kantons ist die für den Ressourcenzuschuss massgebende Steuerkraft pro Kopf stark angestiegen. Die aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie pessimistischere Annahme mit einem Rückgang des Kantonsmittels hat sich (vorerst) nicht bewahrheitet. Mit Ausnahme der Beiträge an den Zürcher Verkehrsverbund halten sich die weiteren Corona-Pandemie bedingten finanziellen Folgen in Grenzen.

Erfolgsrechnung - Mehraufwendungen bei der Pflegefinanzierung verhindern ein noch besseres Ergebnis

Der bereinigte Aufwand liegt 1,0% über den Budgetzahlen. Beim bereinigten Ertrag ist gegenüber dem Budget ein Plus von 7,9% zu verzeichnen. Dies führt dazu, dass die Rechnung zum dritten Mal hintereinander mit einem Ertragsüberschuss abschliesst.

Bei der Allgemeinen Verwaltung liegt der Nettoaufwand um 0,10 Mio. Franken unter dem budgetierten Wert. Hohe Eingänge bei den Baubewilligungsgebühren haben den Mehraufwand bei der Finanz- und Steuerverwaltung mehr als kompensiert. Die Bildung, mit einem Anteil von 50% am Gesamtbudget, hat im Vergleich zum Budget eine Punktlandung erzielt. Mehrausgaben bei den Schulleitungen, der Musikschule, den Lehrerlöhnen und weiteren Ausgaben auf der Sekundarstufe konnten mit Minderaufwendungen bei den Schulliegenschaften, der Tagesbetreuung und den Sonderschulen wettgemacht werden. Im Aufgabenbereich Kultur, Sport und Freizeit muss Corona-Pandemie bedingt der Hallenbadbetrieb ein um 0,16 Mio. Franken höheres Defizit ausweisen. Der Bereich Gesundheit weist um 0,70 Mio. Franken höhere Nettoausgaben auf. So musste für die Pflegefinanzierung 0,78 Mio. Franken mehr als budgetiert eingesetzt werden. Darin sind auch die, die Normkosten übersteigenden Pflegekosten des Wohn- und Pflegezentrums Sonnegg für die Jahre 2020 und 2021 mit 0,58 Mio. Franken enthalten. Die Soziale Sicherheit schliesst netto im Rahmen der Budgeterwartungen ab. Mehrkosten für Ergänzungsleistungen, Kinder- und Jugendheime sowie Asylwesen werden durch Minderaufwendungen bei den Kinderkrippen / Hort und der gesetzlich wirtschaftlichen Hilfe aufgefangen. Beim Verkehr werden Minderkosten von 0,11 Mio. Franken ausgewiesen. Den höheren Beiträgen für den Zürcher Verkehrsverbund stehen tiefere Kosten für die Gemeindestrassen und eine einmalige Entschädigung des Kantons für die Übernahme einer Unterführung gegenüber. Bei der Ergebnisverbesserung um 0,22 Mio. Franken im Aufgabenbereich der Volkswirtschaft konnte von einer zusätzlichen Corona-Sonderdividende der Zürcher Kantonalbank profitiert werden. Entscheidend für die Gesamtrechnung sind die Mehreinnahmen bei den Steuern und beim Finanzausgleich. So liegen die allgemeinen Steuereinnahmen satte 2,28 Mio. Franken über den Erwartungen. Das Soll der Sondersteuern mit der Besteuerung der Grundstückgewinne wurde um 0,12 Mio. Franken nicht ganz erreicht. Beim Finanzausgleich erwartet die Gemeinde einen Mehrertrag von 0,84 Mio. Franken. Diese Einnahmeposition beruht auf einer Rechnungsabgrenzung, welche für das Basisjahr 2021 auf einer Annahme der kantonalen Steuerkraft beruht.

Die Eigenwirtschaftsbetriebe «Wasser», «Abwasser» und «Wärmeverbund Schwerzi» haben besser als budgetiert abgeschnitten. Beim «Wasser» sind die Kosten gedeckt, während der Deckungsgrad beim «Abwasser» bei 92% und beim «Wärmeverbund Schwerzi» bei 87% liegt. Trotz eines Kostendeckungsgrads von 104% konnte beim «Abfall» die Budgetvorgabe nicht ganz erreicht werden.

Tiefere Nettoinvestitionen

Die Nettoinvestitionen betragen 3,40 Mio. Franken, wovon 1,07 Mio. Franken durch die Eigenwirtschaftsbetriebe ausgelöst wurden. Es wurde nur 63% des geplanten Investitionsvolumens realisiert. Im Wesentlichen ist dies auf Verschiebungen und Verzögerungen bei den Bau- und Infrastrukturprojekten, insbesondere die Sanierung des Reservoirs Kopfholz, zurückzuführen. Zudem liegen die Einnahmen der Anschlussgebühren für das Wasser und Abwasser wesentlich über den Budgets.

Grössere Investitionen sind für die Sanierung der Brücke Alte Sihlstrasse, Teilbereich SZU (0,70 Mio. Franken) und für die Sanierung der Oberrenggstrasse, Albisstrasse bis Striempelbach inkl. Wasserleitung (0,63 Mio. Franken), getätigt worden.

Solide Eigenkapitalbasis, erfreuliches Finanzierungsergebnis

Die Selbstfinanzierung in der Höhe von 4,87 Mio. Franken deckt sämtliche Ausgaben der Erfolgsrechnung und der Investitionsrechnung. Der Selbstfinanzierungsgrad beträgt 143%. Der Bestand der langfristigen Schulden konnte um 1,5 Mio. Franken reduziert werden und beläuft sich per Ende Rechnungsjahr auf 16,8 Mio. Franken. Unter Berücksichtigung des Ertragsüberschusses von 1,58 Mio. Franken beträgt das zweckfreie Eigenkapital 39,87 Mio. Franken. Das Nettovermögen pro Einwohnerin und Einwohner steigt auf Fr. 1'444 (Vorjahr Fr. 1'278).

Weitere Verbesserung des Finanzhaushalts - solide Grundlage als Basis für die Zielsetzungen der Legislaturdauer 2022 - 2026

Mit einem Ertragsüberschuss, der gut sechs Steuerprozenten entspricht, werden die finanzpolitischen Zielsetzungen bezüglich des mittelfristigen Ausgleichs, der Begrenzung von Vermögen und Verschuldung und dem Steuerfuss in der Planperiode eingehalten und die Zielwerte sogar verbessert. Das erfreuliche Ergebnis der Jahresrechnung 2021 verbessert den bereits bisher soliden Finanzhaushalt weiter. Nachdem das Kantonsmittel der relativen Steuerkraft im Jahr 2020 rückläufig war, überrascht der starke Anstieg im Jahr 2021. Erfreulich ist, dass die Steuereinnahmen der Gemeinde deutlich gestiegen sind. Auch die relative Steuerkraft der Gemeinde Langnau am Albis konnte mit der kantonalen Steigerung mithalten. Es wird sich weisen, ob sich diese Trends im Jahr 2022 fortsetzen und den budgetierten Aufwandüberschuss im Budget 2022 von 0,69 Mio. Franken zu kompensieren vermögen. Es zeigt sich immerhin, dass der Verzicht auf Steuererhöhungen, der trotz zweimaligem Budgetieren von deutlichen Verlusten erfolgte, gerechtfertigt war.

Übermut ist allerdings nicht angezeigt. Es gilt die Kosten im Griff zu halten, damit das Leistungsniveau mit einem Steuerfuss im bisherigen Rahmen sichergestellt werden kann. Eine besondere Herausforderung bleiben weiterhin die schwierig voraussehbaren Kostenentwicklungen bei der Pflegefinanzierung, der Bildung einschliesslich Sonderschulung, der Sozialhilfe einschliesslich Ergänzungsleistungen, der neuen einwohnerabhängigen Pauschalbeiträge für die sozialpädagogische Familienhilfe sowie Familien- und Heimpflege (neues Kinder- und Jugendhilfegesetze) und bei den Zinsen. Die finanzielle Ausgangslage gibt dem Gemeinderat bei der Festlegung der Ziele für die neue Legislaturperiode 2022-2026 einen gewissen Spielraum, um zukunftsweisende Projekte umzusetzen.

Weitere Einzelheiten

Die ausführliche Jahresrechnung 2021 und der Beleuchtende Bericht sind auf der Webseite der Gemeinde einzusehen.

Ansprechperson Vorstand Finanzen und Steuern Beat Husi, Telefon 044 713 36 86

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