Erfolgsrechnung mit Ertragsüberschuss
Das Budget 2024 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von Fr. 535'900 (Budget 2023: Fr. 528'700) ab. Der Aufwand beträgt Fr. 56'984'900 (Budget 2023: Fr. 56'659'500) und der Ertrag Fr. 57'520'800 (Budget 2023: Fr. 57'188'200).
Grössere Kostensteigerungen werden 2024 in den Bereichen Bildung (+ Fr. 709'000 / +3.9% zu Budget 2023), Kultur, Sport und Freizeit (+ Fr. 119'400 / +7% zu Budget 2023) und allgemeine Verwaltung (+ Fr. 140'600 / +4.6% zu Budget 2023) erwartet.
Im Bereich Bildung werden zwei zusätzliche Klassen und die entsprechenden Lehrpersonen benötigt. Weiter besteht zusätzlicher Personalbedarf für Deutsch als Zweitsprache, Psychomotorik, Sprachtherapie, Klassenassistenz sowie die Erhöhung der Pensen der entsprechenden Lehrpersonen und bei der Schulleitung. Die Kosten der Schul-ICT erhöhen sich wegen der grösseren Schülerzahl und der Digitalisierung. Die Unterhaltskosten der Schulliegenschaften steigen aufgrund erhöhter Energie- und Stromkosten und der allgemeinen Teuerung an. Im Bereich Kultur, Sport und Freizeit steigen die Kosten vom Hallenbad (Energie, Teuerung) und die Ausgaben und Beiträge für kulturelle Anlässe sind höher. Bei der allgemeinen Verwaltung steigen die Unterhaltskosten der Liegenschaften aufgrund höherer Energie- und Stromkosten und der allgemeinen Teuerung an. Die Lohnkosten sind aufgrund diverser befristeter Personaleinsätze höher.
Mit einem unveränderten Steuerfuss von 106% wird bei den allgemeinen Gemeindesteuern gesamthaft von einem Steuerertrag von Fr. 29'824'000 (+ Fr. 1'053'800 / +3.7% zu Budget 2023) ausgegangen. Die Grundstückgewinnsteuern sind mit Fr. 5'000'000 budgetiert. Der Ressourcenausgleich wird mit Fr. 4'668'000 (Budget 2023: Fr. 5’189'000) budgetiert und entspricht 8.1% des Gesamtertrages.
Eigenwirtschaftsbetriebe – neue Rechtserlasse
Sowohl beim Wasser (WAVO) als auch bei der Siedlungsentwässerung (SEVO) sind seit 1. Januar 2023 neue Verordnungen mit teilweise anderen Gebührenkomponenten in Kraft. Weiter wurde das Verhältnis der Mengengebühr zur Grundgebühr angepasst. Simulationen zeigten, dass Gesamteinnahmen ungefähr in gleicher Höhe wie früher erreicht werden sollten.
Wie sich diese Änderungen auf die Gebühreneinnahmen bzw. auf die Kostendeckung der Eigenwirtschaftsbetriebe konkret auswirken, zeigt sich erst gegen Ende 2023, wenn die Rechnungen anhand der neuen Gebühren und Komponenten erstellt sind. Im Rechnungsjahr 2023 bildet der Durchschnitt des Wasserverbrauchs der Jahre 2022 und 2023 die Basis für die Berechnung der Verbrauchsgebühr. Ab 2024 wird der Wasserverbrauch von Oktober zu Oktober für die Berechnung massgebend sein. Die Einnahmen beim Wasser und der Siedlungsentwässerung für das Jahr 2024 sind deshalb aufgrund der alten Gebührenstruktur und Erfahrungswerten berechnet worden.
Konstant zeigt sich die Ausgangslage bei der Abfallbeseitigung und beim Wärmeverbund Schwerzi mit weiterhin unveränderten Tarifen.
Hohes Investitionsvolumen
Die Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen betragen Fr. 12'131'000 (Budget 2023: Fr. 8'893’500), wovon Fr. 3'225'000 durch die Eigenwirtschaftsbetriebe ausgelöst werden und Fr. 8'906’000 steuerfinanziert sind. Die Investitionen im Finanzvermögen betragen Fr. 3'000'000 (Budget 2023: Fr. 695’400). Bei einem Selbstfinanzierungsgrad von 30% (Budget 2023: 43%) können die Investitionen 2024 im Verwaltungsvermögen nur teilweise aus selbst erwirtschafteten Mitteln finanziert werden.
Die Schwerpunkte der Investitionen im Veraltungsvermögen 2024 bilden folgende Vorhaben (über Fr. 500'000):
- Altes Schulhaus Wolfgraben – Gesamtsanierung Fr. 900’000
- Unterdorf - Neubau Dreifach-Turnhalle mit Tagesstrukturen und Pavillonsanierung (Projektierung) Fr. 1’000’000
- Hallenbad - Ergänzung Ozonierung zur Einhaltung heutiger Wasserqualitätsvorschriften Fr. 760’000
- Fussballplatz Sihlmatte - Sanierung, Neuerstellung Fr. 795’000
- Neue Dorfstrasse (Höfli- bis Rütibohlstrasse, 2. Etappe, Teil 2) – Sanierung Fr. 2'015’000
- Sihlwaldstrasse Sanierung Etappe 1-2 Fr. 1'895’000
- Felli- und Moosbach – Schwellensanierung Fr. 560'000
Die Investitionen im Finanzvermögen sind vorgesehen für den Kauf einer Liegenschaft (Fr.1'400’000) sowie die Erstellung eines Nebengebäudes und den Umbau des Erdgeschosses der Liegenschaft Neue Dorfstrasse 12 (Wehrlihaus, Fr. 1'600'000). Es ist vorgesehen, die neuen Räumlichkeiten längerfristig an die Therasport AG zu vermieten.
Finanz- und Aufgabenplan - finanzpolitische Ziele werden grösstenteils erreicht
Der Finanz- und Aufgabenplan basiert auf einem konstanten Steuerfuss von 106%. Im Budgetjahr 2024 kann noch von einem Ertragsüberschuss von Fr. 535'900 ausgegangen werden. Das Planjahr 2025 bildet insoweit einen Sonderfall, als in diesem Jahr die erwartete Rückzahlung von Versorgertaxen durch den Kanton im Umfang von Fr. 3'900'000 berücksichtigt ist, was zu einem geplanten Ertragsüberschuss von Fr. 3'038'000 führt. In den Planjahren 2026 und 2027 belaufen sich die Defizite auf Fr. 811'000 bzw. Fr. 614'000. Obwohl in diesen Jahren wieder mit rückläufigen Grundstückgewinnsteuern gerechnet wird, sind es die zu erwartenden Zuschüsse aus dem Finanzausgleich des Kantons, welche die Gemeinderechnung in bedeutendem Umfang entlasten.
Die Investitionen ins Finanz- und ins Verwaltungsvermögen von 66,4 Mio. Franken können in der Periode 2024–2027, als Folge des tiefen Selbstfinanzierungsgrad, nur teilweise selbst finanziert werden. Dies ergibt Ende 2027 eine Nettoschuld von Fr. 3'944 pro einwohnende Person, womit das entsprechende finanzpolitische Ziel (höchstens Fr. 1'000 pro einwohnende Person), deutlich verfehlt würde.
Beurteilung Finanzhaushalt mit Blick in die Zukunft
Seit dem Jahr 2019 sind Ertragsüberschüsse erzielt worden. Auch für 2023 gehen das Budget und die Hochrechnung von einem Ertragsüberschuss aus. Trotz weiter steigendem Aufwand kann für 2024 ein positives Ergebnis erwartet werden. Viele Ausgaben in den Bereichen öffentliche Ordnung und Sicherheit, Bildung, Gesundheit und soziale Sicherheit kann die Gemeinde kaum beeinflussen. Die Mehrausgaben können durch die überdurchschnittlichen Einnahmen bei den Grundstückgewinnsteuern und den Zuschüssen aus dem kantonalen Finanzausgleich kompensiert werden.
In den Jahren 2024 bis 2027 wird die Gemeinde mit 66.4 Mio. Franken ein rekordverdächtiges Investitionsvolumen bewältigen müssen. Wichtige Schul-, Wasser- und Strasseninfrastruktur muss instandgehalten und erweitert werden, um den heutigen Anforderungen und der steigenden Bevölkerungszahl gewachsen zu sein.
Es stellt eine grosse Herausforderung dar, die hohen Investitionen mit einer guten Selbstfinanzierung und dem Abbau des Nettovermögens finanzieren zu können. So wird die von der Gemeindeversammlung genehmigte Abgabe von Bauland am Luchsweg im Baurecht einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung der geplanten Dreifachturnhalle mit Tagesstrukturen leisten. Welche weiteren Massnahmen erforderlich sein werden, um dem deutlich über den finanzpolitischen Zielen liegenden Anstieg der Verschuldung pro Kopf zu begegnen, hängt von verschiedenen, heute nur schwer voraussehbaren Faktoren ab.
Das erwartete unterdurchschnittliche Wirtschaftswachstum und Unsicherheiten bei der weiteren Entwicklung der Zinsen und der Inflation machen Prognosen bezüglich Steuereinnahmen und Finanzausgleich schwierig. Gleiches gilt auch bezüglich der Ergebnisse aus der Grundstückgewinnsteuer. Diese Einnahmen haben einen massgeblichen Einfluss auf die Ertragslage der Gemeinde. Der Gemeinderat wird sich weiterhin an den bisherigen finanzpolitischen Zielen ausrichten und sieht unter Berücksichtigung des Finanzplans keinen Spielraum für eine Steuerfusssenkung.
Ansprechperson Vorstand Finanzen und Steuern Beat Husi, Telefon 044 713 36 86
Zugehöriges
- Veranstaltung zum Thema
- Gemeindeversammlung